Skuddenschau 2022
Die jährliche Skuddenschau wird ganz verschieden erlebt, je nachdem, ob man Ausstellerin, Funktionär, Wirtin, Gastgeber oder Skuddenschaf ist. Und wie erlebt man denn die Schau aus dem Blickwinkel des Schaubüros?
Als Bühne für das Schaugeschehen liegt der Hofplatz der Familie Vögeli für die ganze Schau ideal im Blickfeld des Büros. Erste „Akteure“ bewegen sich vorerst ohne bestimmtes Ziel auf dem Platz, begrüssen sich. Um halb acht Uhr beginnt es Ordnung in die Bewegungsabläufe zu geben: ein Hoflader stellt Stapel verschiedener Gatterelemente bereit. Ein Dutzend Personen beginnt Gatterteile zu ergreifen und nach Plan so zusammenzustecken, dass daraus allmählich eine lange, abgewinkelte Gatterreihe wächst. Jetzt werden die Gatter eingestreut und beschriftet, bereit die Schafe aufzunehmen. Schon fährt das erste Fahrzeug auf, die Tiere werden kontrolliert, entladen, mit Schaunummern versehen und als Gruppe in das für sie bestimmte Gatter getrieben. Mit jedem weiteren Fahrzeug, das nun auffährt und entladen wird, füllt sich die Gatterzeile allmählich, bis alle Gatter belegt sind und sich vor dem Schaubüro das vollständige „Bühnenbild“ präsentiert.
Zeit mit dem Bewerten der Tiere zu beginnen! Die Expert:innen beziehen die vorbereiteten Beurteilungsblätter und begeben sich in 2er Gruppen zu den Gattern. Es kehrt etwas Ruhe ein, konzentriert arbeiten die Expert:innen. Schon bald müssen wir im Büro unsere Blicke auf unsere Laptops richten, um die Noten der Beurteilungen ins Zuchtbuch zu übertragen. Nach ungefähr 2 Stunden sind alle Beurteilungsblätter ins Büro gebracht worden, nur noch wenige Personen sind zu sehen. Verständlich, der herrliche Duft vom Grill lockt die Leute Richtung Festwirtschaft.
Schon bald ist es soweit, dass die Zuchtkommission ihre Mittagspause beenden muss, um die Beurteilungen zu sichten und Ranglisten zu erstellen. Punktegleiche Tiere müssen verglichen werden, um die Prämierungsentscheide begründen zu können.
Es ist Zeit, die erkorenen Tiere zu präsentieren. Der ganze Hofplatz füllt sich mit Publikum, alle lauschen gespannt den Vorführungen der Zuchtkommission. Sie erläutert, warum welche Tiere die besten Rangierungen erhalten haben. Stolz nehmen die Halter:innen der bestplatzierten Tiere die Auszeichnungen entgegen. (Die Listen mit den Benotungen und Siegertieren ist hier auf unserer Website aufgeschaltet.) Der Betriebscup geht einmal mehr an Adolf Seematter.
Jetzt kommt wieder eine gewisse Hektik auf: Aussteller:innen (und sicher auch Schafe) möchten nach dem anstrengenden Tag bald den Heimweg antreten. Wir im Schaubüro müssen die Transportpapiere bereitstellen. Wie ein Film, der rückwärts läuft, spielt sich der ganze Ablauf vom Morgen wieder ab: die Gatter leeren sich, ein Fahrzeug nach dem anderen fährt weg, die Gatterteile werden abgeräumt und zusammengestellt, der Hofplatz abgeräumt und gereinigt, bis er sich wieder wie vor Beginn der Schau präsentiert.
Warum die Skuddenschau immer so rund läuft, wie nach einem perfekten Drehbuch? Jede neue Skuddenschau profitiert von den früheren Erfahrungen. Eine sinnvolle Organisation ist erarbeitet worden, die immer wieder angewendet und neuen Umständen entsprechend angepasst wird. Es werden viele Vorarbeiten geleistet. Bereits im Juli werden Einladungen geschickt, dann Anmeldungen entgegengenommen. Der Katalog muss zusammengestellt und gedruckt werden, Auffuhrlisten erstellt, Gatterplan gezeichnet, Beurteilungsbätter vorbereitet usw. Unsere Expert:innen sind zum Teil seit Jahren dabei und wissen bestens, was alles zu tun ist. Alle sind top motiviert, auch neue Expert:innen lassen sich fürs Mitmachen begeistern.
Der VSSZ rechnet sehr damit, im 2023 diese perfekte «Schau-Bühne» wieder zur Verfügung zu haben und dankt Familie Vögeli bestens dafür!
Hans Gugger
Hier könnt Ihr die Ranglisten downloaden:
Widder.pdf
Auen.pdf
Jungwidder.pdf
Jungauen.pdf