Expertentag
Im neu eingerichteten Schulungsraum auf dem Hof von Beni Egloff trafen sich die „alten“ und neuen Expert*innen zum diesjährigen Expertentag. Den ganzen Morgen haben wir uns vorgenommen unsere Expert*innenarbeit zu reflektieren und neue Ansätze zu entwickeln. So ging es unter anderem um die Frage was wir an der Expertenarbeit schätzen und was nicht.
Interessanterweise gab es grosse Einigkeit: Die vielen Hofaufträge sind eine Belastung – insbesondere, wenn noch auf Haltungsmissstände aufmerksam gemacht werden sollte. Gleichzeitig wird die jährliche Schau als schöner Vereinsanlass mit spannendem Austausch untereinander sehr positiv hervorgehoben.
Die züchterische Entwicklung unserer Rasse im Exterieur hat sich in den letzten 20 Jahren stark verändert. Gab es vor zwei Jahrzehnten noch regelmässig Zuchtausschlüsse, sind heute nur noch äusserst selten welche zu vermerken. So wurde im zweiten Teil des Morgens der Fokus auf ein mögliches zukünftiges Modell gelegt. Ist es möglich die Hofaufträge zu reduzieren und trotzdem Tiere mit groben „Fehlern“ auszuschliessen? Wir sehen einen gemeinsamen Ansatz…
Auch der Nachmittag hatte eine überraschende Erkenntnis parat. Wir widmeten uns intensiv dem Thema Wolle. Beni und Hans hatten im Vorfeld dutzende von Wollproben analysiert und die Haarstärken ausgemessen. Nach dem Beurteilungsschlüssel werden bei der Wolle die Haarstärken und die Menge je Haartyp (Wollfaser, Langhaare und Kurzhaare) beurteilt. So hat der Experte zu unterscheiden ob die Wollfasern „sehr fein“ oder „fein“ sind und ob die Wollfasern „viel Unterwolle, dicht“ oder eher „genügend dicht“ sind. Kann der Experte / die Expertin das mit einem Büschel Wolle in einem Stall überhaupt seriös unterscheiden? Nicht einmal in einem Schulungsraum mit guter Beleuchtung gelang uns dies. Die Messungen von Beni und Hans widerlegten, das eine oder andere Mal die Einschätzung unserer Experten.